Im Februar bzw. März wird in Brasilien jedes Jahr das Fest aller Feste gefeiert: Der legendäre Karneval lässt jedes Kinderherz höher schlagen, legt das ganze Land für mindestens eine Woche lahm und ist der Auftakt für ein neues Schuljahr. Doch 2021 ist alles anders.
Derzeit ist Brasilien trauriger Spitzenreiter bei den täglichen Neuinfektionen: Freitag meldete das Land 75.495 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag, gefolgt von den USA mit 62.890 Fällen (Quelle: tagesschau.de). Die Schulen waren nach den 6-wöchigen Weihnachtsferien im Februar zwar kurz geöffnet, mussten am vergangenen Freitag aufgrund eines erneuten Lock-downs in Fortaleza auch schon wieder schließen — nach gerade einmal einem Monat.
Ana und Ritinha in Brasilien und wir von Deutschland aus tun unser Bestes, um das Leben der Kinder, ihrer Eltern und Familien etwas einfacher zu machen. Am 1. Februar hatten sich alle Familien — selbstverständlich mit Maske — versammelt, um die neuen Schulmaterialien, Schuluniformen, Rucksäcke, Bücher und Stifte abzuholen und das neue Schuljahr zu feiern (ein paar Bilder anbei). Zum ersten Mal haben die Kinder von uns auch Trinkflaschen bekommen, die sie lang verwenden können, den Abfall reduzieren und somit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Neben dem Karneval wird auch der Weltfrauentag am 8. März in Brasilien und in der Schule unserer Kinder immer ausgiebig thematisiert, mit diversen Aktionen unterstützt und gebührend gefeiert. Im vergangenen Jahr wurde jeder Lehrerin in der Schule im Beisein der Kinder feierlich eine weiße Rose überreicht — Symbol für Frieden, Respekt und Toleranz.
Wir wissen, dass eine umfassende Schulbildung vor allem für die Mädchen von zentraler Bedeutung ist. Alles, was sie im Unterricht lernen, wird ihnen dabei helfen, den Schritt aus der Armut zu schaffen und sich ein selbstbestimmtes Leben aufbauen zu können. Darüber hinaus ist es uns sehr wichtig, dass sie auch ein starkes Selbstbewusstsein entwickeln und mit dem Wissen aufwachsen, dass jeder Mensch die gleichen Rechte hat — unabhängig von Religion, Nationalität, Einkommen, Glaube oder Geschlecht.
Die Lage in Brasilien bleibt schwierig, eine Impfung ist für den Großteil der Bevölkerung in weiter Ferne. Wir danken Ihnen/Euch für eure anhaltende Unterstützung unserer Arbeit und versichern, dass jede auch noch so kleine Spende einen großen Unterschied im Leben eines kleinen Menschen macht. Obrigado.